Machen Katzen depressiv?

Eine der interessantesten Studie, die ich je gelesen habe:

es gibt anscheinend einen statistisch signifikanten Zusammenhang zwischen depressiven Menschen und der Häufigkeit von Katzen gebissen zu werden. Kein Witz.

Dazu wurden die Daten von 1,3 Millionen Patienten ausgewertet, von denen schätzungsweise 117000 an einer Depression erkrankt waren. 750 Patienten wurden von Katzen gebissen und 41.3% dieser Bissopfer waren ebenso depressiv. Von 1108 Hundebissopfer dahingegen waren nur 28.7% depressiv. Noch interessanter: 85.5% der depressiven Katzenbissopfer waren weiblich.

Nun werden sicherlich viele sagen: was für ein Schmarn und auch ich bin bei epidemiologischen Studien immer sehr vorsichtig, ABER eine der von den Forschern aufgestellten Thesen klingt doch relativ plausibel:

Toxoplasma gondii, ein typischer Katzernparasit.

Es gibt Studien, welche zeigen konnten, dass eine Infektion des Menschen mit diesem Parasiten zu Schizophrenie, Zwangsstörungen und sogar Persönlichkeitsveränderungen führen kann. Die anderen Thesen besagen, dass depressive Menschen einfach aufgrund ihrer negativen Körperhaltung häufiger gebissen werden bzw. häufiger Katzen besitzen. Z.B. im Falle von einsamen Menschen. Nun werdet ihr euch höchstwahrscheinlich sagen: „Was für eine unnötige Studie“. Die Forscher schreiben explizit, dass die Ausgangsanzahl an depressiven Katzenbissopfern doch sehr gering war und noch weitere Studien nötig wären, um dieses ungewöhnliche Phänomen aufzuklären, es aber dennoch einen Nutzen im klinischen Alltag haben könnte, wenn man Katzenbissopfer auf Depressionen hin screent. Ob nun zu viele Depressionen diagnostiziert werden, um den Absatz an Antidepressiva zu steigern, ist ein anderes Thema.

Ich finde den Zusammenhang ziemlich interessant und nicht ganz so abwägig. Was meint ihr?

http://www.plosone.org/article/info%3Adoi%2F10.1371%2Fjournal.pone.0070585

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